FEUERWEHR-BAUHOF, SEEHAM
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In einem Beschluss der Stadtgemeinde Salzburg aus dem Jahr 1967 wurde die grundsätzliche Entscheidung getroffen, dass der bestehende Fußballplatz des SV Austria Salzburg am gleichen Standort des Stadtteiles Salzburg-Lehen erhalten bleiben soll. Jedoch sollte der Standort den Erfordernissen einer modernen Anlage eines Fußballstadions entsprechen und die besondere städtebauliche Einordnung berücksichtigt werden.
KONZEPT
Im Gegensatz zur heutigen Planung derartiger Anlagen war einer der leitenden Gedanken, ein solches Stadion möglichst zentrumsnahe zu errichten. Nach englischem Vorbild wurde eine für dieses Land typische Tribünenanordnung gewählt, bei der die Ränge unmittelbar am Spielfeldrand enden. Aufgrund der eingeschränkten Platzsituation erschien eine solche Tribünenform auch naheliegend. Im Einvernehmen mit dem Planungsamt der Stadt Salzburg wurde die Achse des Feldes in Nord- Südrichtung, parallel zu den Erschließungen gedreht und das Spielfeld 2 m tiefer als das umliegende Straßenniveau gelegt. Die beiden überdachten Haupttribünenbauten, die Sitzplatztribüne an der Schumacherstraße und die Stehplatztribüne an der Tulpenstraße bildeten die bauliche Begrenzung des Spielfeldes an den Längsseiten. Die Haupttribünen waren mit den anschließenden, ringförmigen Stehtribünen im Norden und Süden verbunden. Der Vorschlag des Architektenteams Arch. Dipl.-Ing. Jakob Adlhart und Dipl.-Ing. Dr. Hanns Wiser für den Einbau einer Tiefgarage unter dem gesamten Spielfeld wurde ausgeführt. Mit den Bauarbeiten für das Fußballstadion wurde am 1. Oktober 1969 begonnen. Das Eröffnungsspiel in der neuen Anlage fand am 18. September 1971 nach einer Bauzeit von 23 Monaten statt.
KONSTRUKTION
Die beiden Haupttribünenbauten wurden als Stahlbetonskelettbauten in Sichtbeton ausgeführt, wobei für die äußeren Raumabschlusswände der Einbau von Sichtbeton aus wärmetechnischen Gründen vorgezogen wurde. Die auf den Tribünenrampenträgern aufliegenden Stufen beider Tribünenbauten mit einer Spannweite von 8,70 m wurden als Fertigteile ausgeführt. Der Sitztribünenbau an der Schumacherstraße fasste 3.000 Sitzplätze, der Stehtribünenbau an der Tulpenstraße bot Platz für 6.550 Besucher und die beiden Seitentribünen waren für 8.200 Stehplätze ausgelegt. Die Ringmauern der Seitentribünen waren mit einer umlaufenden Stehgalerie abgeschlossen, die weiteren 300 Besuchern zur Verfügung standen. Beim Neubau des Stadions Lehen im Herzen von Salzburg wurde beschlossen, den größten Teil der Zuschauertribünen zu überdachen. Besondere Beachtung verdient die konstruktive Lösung und Form der beiden Haupttribünenüberdachungen. Über je neun Felder mit einer Stützweite von 8,70 m wurden vorgespannte Stahlbetonschalen in Ortbeton als Hyperboloid-Schalenkonstruktion ausgeführt. Die freie Auskragung betrug 17 m und die Kragträger waren nach unten hin nicht sichtbar. Eine konstruktive Lösung, die in dieser Größenordnung bis zu diesem Zeitpunkt noch nie ausgeführt wurde. Würde eine derartige Dachform rein als einmanteliges Hyperboloid ausgebildet, ergäbe sich an den seitlichen Begrenzungen ein gekurvter Rand. Die Architekten sahen jedoch, wie beim Tribünendach des Hippodroms in La Zarzuela, Madrid von E. Torroja – das in vielfacher Hinsicht Vorbild war – am Kämpfer einen geradlinig verlaufenden Rand vor. Um eine solche Form zu erreichen, wurde eine sich zum Einspannende hin verbreiternde Kämpferzone vorgesehen, die jedoch in der Vorderansicht des Tribünendaches nicht sichtbar war, da sie hier in ihrer Breite fast auf Null auslief. Das Schalendach bestand einerseits aus der eigentlichen Schale, die eine Stärke von 16 cm über der Stütze und nur 6 cm am Kragrand aufwies. Andererseits setzte sie sich aus dem sogenannten Kehlträger, der den Zwickel zwischen den Schalenrändern monolithisch ausfüllte und von 1,50 m auf 0,15 m Höhe abnahm, zusammen. Die Kragweite betrug 18 m und die Schalenbreite (Achsabstand der Kehlträger) 8,70 m. Der erste Hauptkrümmungsradius des Rotationshyperboloides nahm von der Einspannstelle zum Kragrand hin von 4,15 auf 6,59 m, der zweite von 73 auf 284 m zu. Das rückwärtige Ende des Kehlträgers war durch Spannstäbe in den Rahmenstiel, der das Tribünendach und die Zuschauerstufen trug, niedergespannt. Die Ableitung der Schalenkräfte an der Stützstelle in die Stiele übernahm eine Stützrippe, deren Stärke von 24 cm im Scheitel auf 36 cm am Kämpfer anstieg. Das rückwärtige (also spielfeldabgewendete) Ende der Dachkonstruktion wurde durch eine 25 cm starke Binderscheibe, die gleichzeitig die Schale aussteifte und damit ihre Form erhielt, abgeschlossen. (vgl. Sport und Bäderbauten 1971, S. 734–739)
DATEN
Planung: Arch. Dipl.-Ing. Jakob Adlhart, Hallein, Dipl.-Ing. Dr. Hanns Wiser, Linz
Statik: Dipl.-Ing. W. Ferstl, Salzburg, Dipl.-Ing. Dr. techn. Wolfgang Oberndorfer, Linz
Bauzeit: Oktober 1969 bis September 1971
Fassungsvermögen: 14.456 Zuschauer (18.050 vor Umwandlung der längsseitigen Stehplatztribüne in eine Sitzplatztribüne)
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